Wissenswertes über das Dolmetschen         
                                Was ist Dolmetschen?
                                Unter Dolmetschen versteht man alle Arten der mündlichen  Übertragung eines Textes von der Ausgangssprache in die Zielsprache. Im  Gegensatz dazu bezeichnet Übersetzen die schriftliche Übertragung eines Textes  von der Ausgangs- in die Zielsprache.                                
                                Dolmetschtechniken:
                                Verhandlungsdolmetschen
                                  Dies ist die gängigste Art des Dolmetschens, sozusagen das  wichtigste Werkzeug des Dolmetschers. Überschaubare Textpassagen werden  abschnittsweise in die andere Sprache übertragen. Diese Art des Dolmetschens  eignet sich für Besprechungen und Verhandlungen mit einer überschaubaren  Teilnehmerzahl. Sie kommt zum Beispiel auch bei Gerichtsverhandlungen oder  Vernehmungen zum Einsatz.
Konsekutiv- oder  Vortragsdolmetschen
  Längere Reden, wie Vorträge, Tischreden oder Begrüßungen,  werden vom Dolmetscher mithilfe einer speziellen Notiztechnik abschnittsweise in  die Zielsprache übertragen. 
                                  Je nach Art, Dauer und Schwierigkeit der Veranstaltung  können auch zwei Dolmetscher zum Einsatz kommen. Es ist wichtig, die aufgrund  der Verdolmetschung ungefähr doppelt so lange Zeit bei der Planung zu  berücksichtigen.
                                  Diese Dolmetschtechnik wird auch als die Königsdisziplin des  Dolmetschens bezeichnet.
Simultandolmetschen
  Das gesprochene Wort wird fast gleichzeitig (simultan) in  die andere Sprache übertragen. Der Dolmetscher in der Dolmetschkabine hört den  Redner über seinen Kopfhörer und spricht in ein Mikrofon. Die Zuhörer hören den  Dolmetscher wiederum über ihre eigenen Kopfhörer. In der Regel kommen  mindestens zwei Dolmetscher zum Einsatz, die sich im 15 – 20-Minuten-Rhythmus  abwechseln und sich auch gegenseitig unterstützen, indem sie zum Beispiel  Zahlen notieren, Terminologie recherchieren oder sich um technische oder organisatorische  Probleme kümmern.
Simultandolmetschen  mit Personenführungsanlage
  Bei Anlässen, die keine Dolmetschkabine zulassen, oder bei  einer geringen Teilnehmerzahl bietet sch diese Technik an. Der Dolmetscher hört  den Redner direkt und spricht in das Mikrofon der Personenführungsanlage.  Mittels mobiler Übertragungstechnik wird dieses Signal zu den Kopfhörern der  Zuhörer weitergeleitet.                                  Führungen, Einsätze im Freien oder kleinere Veranstaltungen  sind Anlässe, bei denen diese Technik zum Einsatz kommen kann. 
                                  Personenführungsanlagen können relativ günstig ausgeliehen  werden.                                
Flüsterdolmetschen  (Chuchotage)
  Diese Sonderform des Simultandolmetschens eignet sich für  maximal zwei bis drei Zuhörer. Der Dolmetscher sitzt schräg hinter seinem  Zuhörer bzw. seinen Zuhörern und spricht diesem / diesen sehr leise die  Verdolmetschung „ins Ohr“. Technische Hilfsmittel kommen hier nicht zum  Einsatz. Diese Technik eignet sich auch, um einen Kunden „auf dem Laufenden zu  halten“. Das heißt, es wird nicht unbedingt alles verdolmetscht, der Zuhörer  kann einer Veranstaltung oder Verhandlung jedoch folgen.
Vom-Blatt- oder  Stegreif-Übersetzen
  Hierbei handelt es sich um eine Mischform zwischen  Dolmetschen und Übersetzen: Da der Ausgangstext schriftlich fixiert vorliegt und  theoretisch auch mehrfach konsultiert werden kann, handelt es sich um eine Form  des Übersetzens. Die konkreten Arbeitsbedingungen ähneln jedoch eher denen  eines Dolmetschers.                                
Natürlich können die verschiedenen Dolmetschtechniken auch  kombiniert eingesetzt werden, wenn die Umstände es erfordern. Deshalb ist es  sehr wichtig, dass der Dolmetscher alle Dolmetschtechniken beherrscht und  während eines Dolmetscheinsatzes entsprechend einsetzen und bei Bedarf  kombinieren kann.
 


                                  Mehr Infos über den BDÜ – Bundesverband  der Dolmetscher und Übersetzer